Zusammenarbeit Landwirtschaftliche Biogasanlagen – Was sind die Perspektiven für die Zukunft? um die Transportkosten zu senken. Der Preis der Anlage, der je nach Konzept variieren kann, ist ebenfalls entscheidend für die Rentabilität. Was die bestehenden Anlagen betrifft, deren Ver- gütungszeitraum zu Ende geht, so sind die Zulas- sungsbedingungen und die angebotenen Tarife nicht die gleichen wie für neue Anlagen. Ohne Renovierung oder Erneuerung können die alten Anlagen, die aus der KEV ausscheiden, nur von den Betriebskostenbeiträgen profitieren. Im Falle einer Renovierung oder Erneuerung können sie einen Teil der GMP erhalten, jedoch nur für den vergrößerten oder erneuerten Teil, was die Errei- chung der Rentabilität erschwert. Neue Lösungen, wie der Wechsel zur Einspeisung von Biomethan, könnten in Betracht gezogen werden. « Die Verwertung von Hofdünger ist sowohl aus energetischer als auch aus klimatischer Sicht sinnvoll. Derzeit werden nur 5 % des Hofdüngers in Biogas-Anlagen verwertet. Das Potenzial ist also noch gross. Unsere Aufgabe als Dachverband ist es, die Projekte zu begleiten und die am besten geeignete Lösung für jede Situation zu finden. » Melanie Gysler, Ökostrom Schweiz Merkblätter Förderung Merkblatt für neue Anlagen Merkblatt für bestehende Anlagen Die Reduktion von Methan-Emissionen durch die energetische Nutzung von Hof- dünger in Biogasanlagen ist derzeit die wichtigste Klimaschutzmassnahme in der Schweizer Landwirtschaft. Doch wie sieht es damit in Zukunft aus? Melanie Gysler, Ökostrom Schweiz Die landwirtschaftliche Biogasbranche hat in den letzten Jahren einige Veränderungen erfah- ren. Tatsächlich ist das Einspeisevergütungs- system (EVS, früher Kostendeckende Einspeise- vergütung, KEV) zu Ende gegangen. Im Jahr 2023 wurde eine Übergangslösung eingeführt, die eine Investitionsbeihilfe und Betriebskosten- beiträge umfasst. Am 1. Januar 2025 tritt ein neues Modell in Kraft, das der KEV ähnlich ist: die gleitende Marktprämie (GMP). Heute haben die Projektträger die Wahl des Systems. Sie können sich für die gleitende Marktprämie (Beitrag pro produziertem kWh) entscheiden oder eine Kombination aus Investitionsbeihilfen (einmalige Prämie) und Betriebskostenbeiträgen (Beitrag pro produ- ziertem kWh) wählen. Die angebotenen Systeme für neue Anlagen, insbesondere die gleitende Marktprämie (GMP), können wirtschaftlich attraktiv sein. Allerdings müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein, um die Rentabilität zu erreichen. Erstens ist es wichtig, eine Mischung aus Substraten mit guter Energieausbeute zu haben, wie bei- spielsweise Gülle. Zudem ist es vorteilhaft, einen großen Teil der Gülle vor Ort zu haben, 10