t r e n a r K o t o F - t e J : o t o F Bundesverkehrsminister Volker Wissing (2. v. l.) und Staatssekretärin Susanne Henckel (r.) interessierten sich am Stand der DB für das Konzept S-Bahn 2029+. Um was es dabei geht erläuterten DB-Vorständin Regionalverkehr Evelyn Palla (l.) und DB-Vorstandsvorsitzender Richard Lutz (3. v. l.). : o t o F r e l l ü m r e d e i N / B D Künstliche Intelligenz. „Völlig zu Recht. KI hilft uns in vielen Bereichen, in den Werk- stätten zum Beispiel oder auch in der Disposition. Aktuell setzt der DB-Konzern BahnGPT um. Davon werden alle Mitarbeiterin- nen und Mitarbeiter enorm profi- tieren, weil mit dem DB-Pendant zu ChatGPT die Komplexität der Bahn ganz anders zugänglich wird. Allerdings kann eine Mega-Innovation wie KI auch nicht der Maßstab dafür sein, was innovativ ist. Als Innovation betrachte ich es zum Beispiel auch, wenn betriebliche Ab- läufe intelligent überplant werden und sich dadurch die Pünktlichkeit verbessert. Das ist zwar weniger spektakulär, trägt aber unmit- telbar zur Zufriedenheit der Fahrgäste bei.“ Innovationen brauchen also nicht notwen- digerweise Technologie? „Die richtige Technologie für den richtigen Use Case ist ein riesiger Hebel. Aber zuallererst brauchen Innovationen ein Mindset. Es geht um den Wunsch nach einer besseren Lösung und das Erkennen der richtigen Ansatzpunk- te. Wenn das am Anfang steht, Kreativität und Technologie hinzukommen, dann ist das Ziel schon fast erreicht: ein attraktiveres Produkt, ein optimierter Prozess oder am besten beides.“ „Wenn Neues auf Bedürfnisse trifft, dann ist es ein Match“ Dirk Rothenstein ist neuer Leiter „Markt und Innovationen“ bei DB Regio Seit 1. September leitet Dr. Dirk Rothenstein ist auch, dass Innovationen Ressourcen kos- ten und zielgerichtet sein müssen. Innovatio- nen sind kein Selbstzweck. Wenn Neues auf Bedürfnisse trifft, dann ist es ein Match.“ Das große Thema ist dabei aktuell die (Foto) den Bereich „Markt und Innova- tionen“ bei DB Regio. Zuvor stand der promo- vierte Wirtschaftswissenschaftler acht Jahre lang an der Spitze der S-Bahn Stuttgart. Dort sind ein wachsendes Angebot, mehr Komfort, neue Züge und digitale Innovationen mit seinem Namen verknüpft. Herr Rothenstein, was sind In- novationen? Fallen darunter auch bloße Produktverbesse- rungen? Oder verdient nur et- was ganz Neues, das es so noch nie gab, diesen Begriff? „Eine spannende Frage. Man traute dem iPhone nicht zu, dass es sich durchsetzt. Und Autos wurden am Anfang für eine vorüberge- hende Modeerscheinung gehalten. Genauso gab es Neuentwicklungen, die für Aufsehen sorgten und doch schnell verschwanden. Grünes Ketchup war ein Flop, Bildschirmtext wurde nie ein Renner. Was wirklich eine Inno- vation ist, entscheidet sich daran, ob sie wirkt. Ob die Kundinnen und Kunden sie anneh- men, ob Unternehmen damit besser, schneller oder wirtschaftlicher werden.“ So oder so kostet die Entwicklung Geld. Lohnt es sich, innovativ zu sein? „Die Frage ist viel eher, ob es sich ein Unter- nehmen leisten kann, nicht innovativ zu sein. Wer aufhört, Produkte und Prozesse verbes- sern zu wollen, läuft bald dem Markt hinter- her und scheidet irgendwann aus. Aber klar Blickpunkt Mit Innovationen gemeinsam besser werden Einen besseren Ort für den 8. Innova- tionstag von DB Regio als den Ideen- zug-Showroom in Frankfurt-Rödelheim kann es nicht geben. Der Ideenzug hat Preise eingeheimst, für Schlagzeilen ge- sorgt, der Branche wichtige Impulse für die Fahrzeugentwicklung gegeben. Ein inspirierendes Ambiente für die 180 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Regionen und der Zentrale, die sich austauschten, vernetzten, auf Ideen bringen ließen und Ideen mitbrachten. Denn dass Innovation notwendig sind, daran ließ DB Regio Vorstand Marketing Jan Schilling keinen Zweifel. Sie werden gebraucht, um die Verkehrswende vor- anzubringen und zu gestalten. „Wir als DB Regio verstehen uns dabei als In- novationstreiber und gehen mit neuen Ideen voran, um gemeinsam besser zu werden.“ Wie der Flughafenbetreiber FRAPORT Innovationen managt, nämlich vom identifizierten Mangel, über die Son- dierung möglicher Maßnahmen bis zur Umsetzung und zum Monitoring der ausgewählten Lösung, erläuterte Claus Grunow, Vice President Corporate Stra- tegy & Digitalization. Ein straff struktu- rierter Ansatz. Dass Innovationen nicht aus einer ungerichteten Suchbewegung hervorgehen dürfen, sondern effizient vorangetrieben werden müssen, beton- ten in einer Podiumsrunde auch Ralph Rode (Vorstand Finanzen), Silke Janser (Region Mitte), Christian Roth (S-Bahn Rhein-Main) und Dirk Rothenstein (Be- reichsleiter Markt und Innovationen). 45 konkrete Vorschläge für Innovatio- nen im operativen Geschäft hatten die Regionen mit nach Frankfurt a. M. ge- bracht. Von einer Jury ausgewählt, er- hielten zwölf davon ein Innovationsbud- get für die die Umsetzung. Schon vorher gefreut hatten sich vier junge Unter- nehmen, die im Start-up-Programm DB mindbox erfolgreich gepitcht hatten und ihren Proof of Concept beim Inno- vationstag vorstellten. Die Themen: Rei- sendenströme und Auslastungsprogno- se, alternatives Routing bei Störungen, KI-gesteuerte Kapazitätsanalyse sowie Monitoring und Disposition von Bussen im Schienenersatzverkehr. Regio Aktuell 04 | Dezember 2024 5