Tierhaltungssystem Synergien und Zielkonflikte zwischen der Auflage des Tierschutzes und der Luftreinhaltung. Anhand des Leitfadens kann die Projektträgerschaft die Auswirkungen ihrer Entscheide auf andere Aspekte darlegen. Wichtige Informationen erkennen Der Leitfaden dient als Referenzgrundlage, um wichtige Informationen zum Projekt aufzuneh- men. Er fördert den Dialog zwischen den beteiligten Akteursgruppen. So sind ein ein- facher Zugang zu wichtigen und gesicherten Informationen sowie eine kompetente Beglei- tung ausschlaggebend für fundierte Entschei- dungen. Nebst einer Hilfestellung zur Evalua- tion soll der Leitfaden langfristig auch Zugang zu Referenzinformationen ermöglichen, für Landwirtinnen und Landwirte sowie weitere Projektträgerinnen und -träger. Auf Kurs bleiben Der Einbezug der Nachhaltigkeit beginnt bereits mit der Projektidee, bei der die Betriebsstrate- gie sowie Wünsche und Erwartungen der Familie zu berücksichtigen sind. Anschliessend gilt es, mit allen beteiligten Personen während des ganzen Prozesses gemeinsam auf Kurs zu bleiben (Planung, Ausführung, Nutzung, Wei- terentwicklung), um die zu Beginn angedachte nachhaltige Umsetzung zu erreichen. Einfach zu handhabender Leitfaden Für die am Planungsprozess und an der Bau- ausführung beteiligten Personen ist entschei- dend, über ein einfaches, leicht verständliches und benutzerfreundliches Instrument zu ver- fügen. Dementsprechend setzt sich die Aus- wahl der Kriterien und Indikatoren aus einer Mischung qualitativer und quantitativer Daten zusammen, die nicht zu viel Recherche erfor- dert, um zur gewünschten Information zu gelangen. Der Leitfaden ist so aufgebaut, dass er problemlos auf die eigene Situation ange- passt und genutzt werden kann. Dieser Aspekt ist umso wichtiger, als es sich um ein freiwilli- ges Vorgehen handelt. Prototyp und künftige Entwicklungen Zum jetzigen Zeitpunkt liegen die folgenden Ergebnisse vor: • Ein Bewertungsraster mit 21 Themen, die auf die drei Säulen der Nachhaltigkeit verteilt sind. Jedes Thema beinhaltet Leitfragen, Kriterien und Indikatoren sowie nützliche Referenzen (bestehende Instrumente, Ansprechpartner). • Bei den Kriterien wurden verschiedene Synergien und Zielkonflikte ermittelt. • Wichtige Eigenschaften des Instruments: Benutzerfreundlichkeit, Variantenstudien, Aufzeichnung der Entscheidungen, Hinweis auf bestehende Instrumente und Verbindun- gen zwischen den beteiligten Personen. Die nächsten Schritte bis zum Herbst 2023 zielen darauf ab, einen Prototyp zu entwickeln und Benutzertests durchzuführen, die vorerst mit einer kleinen Gruppe und dann in grösse- rem Umfang erfolgen. Für diese Testphase signalisierten bereits verschiedene Personen ihr Interesse. Eine operationelle Version des Tools (Webplattform) ist für eine spätere Pro- jektphase vorgesehen, für die noch Finanzmittel gesucht werden. Schlussfolgerung Die Landwirtin und der Landwirt stehen ein- deutig im Zentrum des Bauprozesses, da sie sich letztlich für die Entscheidungen und die Finanzierung des Projekts zu verantworten haben. Trotzdem sollte die Nachhaltigkeits- bewertung nicht im Alleingang durch die Bau- herrschaft erfolgen. Die Begleitung durch ein kompetentes Team in einem klaren und vor- definierten Prozess ist von zentraler Bedeu- tung. Der Beratungsansatz für eine sinnvolle Nutzung des Leitfadens ist wichtig und kann unter Einbezug der Erfahrungen der Akteure entsprechend angepasst werden. Alle beteilig- ten Personen sollen die Möglichkeit haben, die Nutzung des Leitfadens in ihre Arbeitspraxis zu integrieren. Nicht zuletzt leistet das Erheben und Verbreiten bewährter Verfahren und guter Beispiele, insbesondere durch Weiterbildungen, einen zusätzlichen Anreiz, um die Nachhaltig- keit bei landwirtschaftlichen Bauten zu verbessern. Weitere Infos: www.agridea.ch, Artikel UFA-Revue 5