Beides, den Einsatz assistierender Techniken durch Information und Demonstration zu fördern, als auch die Digitalkompetenz bei den Pflegenden zu stärken, um die Akzep- tanz und Diffusion von Innovationen aktiv zu unterstützen, verfolgt das Steinbeis Transfer- zentrum Soziale und Technische Innovation mit dem Betrieb des Landeskompetenz- zentrums Pflege & Digitalisierung und des LebensPhasenHauses in Tübingen. ZIRKULÄRES BAUEN FÜR DAS KÜNFTIGE WOHNEN IM ALTER? Mit der Übertragung der Einrichtung des Landeskompetenzzentrums Pflege & Digita- lisierung Baden-Württemberg durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration an das Team des LebensPhasen- Hauses besteht nun zusätzlicher Raumbe- darf und zwar zunächst für die permanente Besetzung der Geschäftsstelle in einer Erwei- terung am LebensPhasenHaus in Tübingen. Damit wird die Voraussetzung geschaffen, dass der Betrieb intensiviert werden kann, um Schulung, Ausbildung und Demonstration in noch intensiverer Form als bisher zu er- möglichen. Die neu zu erschaffende Multifunktionsfläche, angebaut an das LebensPhasenHaus, hält geeignete Arbeitsplätze vor, die unter ande- rem dem Auftrag an die Geschäftsstelle des Landeskompetenzzentrums Pflege & Digita- lisierung Baden-Württemberg folgen, als auch der Akteurs-Struktur um das Lebens- PhasenHaus und dem zukünftigen Campus PflegeDigital neue Möglichkeiten der Zu- sammenarbeit bieten. Hier sollen künftig in einem weiteren Neubau in einem partizipa- tiven Ansatz neue Wohn- und Unterstüt- zungsformen sowie deren Auswirkungen auf die pflegerische Versorgung erprobt, demonstriert und weiterentwickelt werden. Der erste Bauabschnitt umfasst nun die Er- weiterungsfläche mit technischer Ausstat- tung am LebensPhasenHaus. Er wird in Form eines kollaborativen Projektes unter Führung der Eberhard Karls Universität Tübingen mit Konsortialpartnern durchgeführt. Wissen- schaftlich getrieben ist das Projekt durch den Wunsch künftig zunächst öffentliche Ge- bäude, dann zunehmend Neubauten aller Akteure nach dem Prinzip des zirkulären Bauens im Sinne einer Nachhaltigkeitsstrate- gie zu errichten. Die Grundphilosophie, sich nach der Natur zu richten, ist einfach, zeich- nerisch darstellbar und einprägsam („es gibt keinen Abfall, alles kann wiederverwertet 26 werden“), die Herausforderung liegt aller- dings darin, dies auch ökologisch, ökono- misch und sozial nachhaltig umzusetzen. Damit sich auch solche Ideen bald in der Breite der Gesellschaft umsetzen lassen – denn innovativem Bauen für das Wohnen im Alter gehört zweifellos die Zukunft. Literaturverzeichnis 1 Stubbe, Julian; Schaat, Samer; Ehrenberg- Silies, Simone (2019): Digital souverän? Kompetenzen für ein selbstbestimmtes Leben im Alter. 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In: Carlo Fabian, Matthias Drilling, Oliver Niermann und Olaf Schnur (Hg.): Quartier und Gesundheit. Impulse zu einem Quer- schnittsthema in Wissenschaft, Politik und Praxis. Wiesbaden: Springer Fachmedien, S. 101–122. 15 Buhr, Daniel; Heine, Thomas; Gold, Stewart; Berr, Jesse (2023): Ambient Assisted Living. In: Friedrich, Orsolya/Seifert, Johanna/ Schleidgen, Sebastian (Hrsg.): Mensch- Maschine-Interaktion. Konzeptionelle, soziale und ethische Implikationen neuer Mensch-Technik-Verhältnisse. Paderborn: Brill mentis