resultierenden Konsequenzen wie Verbusch- ung), den wachsenden Anspruch an Wirtschaft- lichkeit und nicht zuletzt Mensch-Wolf-Konflikte. Die Anpassungsfähigkeit von Betrieben ist entscheidend Unsere Ergebnisse belegen, dass Direktzah- lungen eine finanzielle Stabilität gewährleisten und dafür sorgen, dass die Bestossung von Alpweiden im Durchschnitt aufrechterhalten bleibt. Gleichzeitig passen sich die Betriebe aber auch an. Dazu gehört vor allem die Veränderung der Bestossung. Es werden mehr Mutterkühe gehalten und weniger Milchkühe. In der Folge kommt es zwar zu einem Rück- gang der Milchmenge, jedoch setzen die Betriebe vermehrt auf die Käseproduktion, was die Menge an Alpkäse steigen lässt. Diese Entwicklungen verdeutlichen die Anpassungs- fähigkeit der Betriebe auf Marktdynamiken und die wachsende Nachfrage nach edlen, regional produzierten Produkten. Bei Schafalpen offenbart sich eine andere Dynamik. Hier ist die Bestossung seit 2003 um 18 % zurückgegangen. Es zeigt sich allerdings ein klarer Trend hin zu mehr ständiger Behir- tung. Standweiden fallen zunehmend weg, was nicht zuletzt eine Konsequenz der steigenden Präsenz von Wölfen ist (Mink et al. 2023). Die wiederkehrende Anpassung (und damit Erhöhung) der Direktzahlungen sowie Sofort- hilfeprogramme leisten aber auch hier ihren Beitrag, um die Betriebe zu unterstützen. Die alpwirtschaftliche Fläche ist rückläufig Die alpwirtschaftliche Fläche ist seit 1984 um 7,37 % zurückgegangen, was etwa 40 000 ha entspricht (eigene Berechnungen basierend auf der Arealstatistik Bedeckung des Bundesamtes für Statistik). Wenn wir diese Fläche als Mass- stab für die Landschaftspflege heranziehen, wird deutlich, dass sie vernachlässigt wird. Zum einen ist dies eine Konsequenz des Klima- wandels, da höhere Temperaturen dafür sorgen, dass Büsche in höheren Lagen als früher wachsen können. Weiter werden zunehmend marginale Flächen aufgegeben, da sie unwirt- schaftlich sind. Dies ist ebenfalls eine Folge der rückläufigen Zahl der gesömmerten Milchkühe, die höhere Ansprüche an die Futterqualität haben. Darüber hinaus sind durch den Struktur- wandel weniger Betriebe für die Fläche der Alpwirtschaft verantwortlich, was zu einem Mangel an Arbeitskräften für die Weidepflege führt. Alpwirtschaft zwischen Tradition und Anpassung Die schweizerischen Alpbetriebe stehen in Bezug auf die Landschaftspflege der Alpweiden vor Herausforderungen, bleiben jedoch durch Anpassungsfähigkeit und Direktzahlungen bei der landwirtschaftlichen Produktion widerstands- fähig. Die Balance zwischen Tradition und Anpassung wird entscheidend sein, um die einzigartigen Landschaften und kulturellen Werte der Schweizer Alpwirtschaft zu bewahren. Versuchsstation Alp und Berglandwirt- schaft von Agroscope Diese Ergebnisse stammen aus einer Studie, die im Rahmen der Versuchsstation Alp- und Berg- landwirtschaft (Meyer 2022) durchgeführt wird. Die Station entwickelt praxisorientierte Lösungen für die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der Alpbetriebe. Fünf Kantone (BE, GR, TI, UR, VS) sowie die Branche und die Beratung sind beteiligt. Die AGRIDEA sichert dabei den Wissenstransfer in die Bera- tung und in die Praxis auf nationaler Ebene. Weitere Erkenntnisse zur Resilienz der Schweizer Alpwirtschaft werden aktuell von einem interdisziplinären Team von Agroscope und der BFH-HAFL erarbeitet. Weitere Infos: agroscope.ch Literatur Meyer, M. (2022): Nachhaltiges Alpmanagement – Versuchs- station Alp- und Berglandwirtschaft. Jahrbuch Agrarwirtschaft und Agrarsoziologie – Economie et Sociologie Rurales 50, 64 – 66 Meyer, M., Gazzarin, C., Jan, P., El Benni, N. (2024): Understanding the Heterogeneity of Swiss Alpine Summer Farms for Tailored Agricultural Policies: A Typology. Akzeptiert bei Mountain Research and Development Mink, S., Loginova, D., Mann, S. (2023): Wolves’ contribution to structural change in grazing systems among swiss alpine summer farms: The evidence from causal random forest. Journal of Agricultural Economics 75 (1) 5