Was gab es 2023 ausserhalb der DV noch Erfreuliches zu vermelden, Bernhard? Bernhard von Mühlenen: Nach sieben Jahren haben wir Ende 2023 erstmals wie- der eine Mitgliederumfrage durchgeführt. Die Zufriedenheit unserer Mitglieder ist mit 86% sehr hoch und gegenüber der letzten Umfrage um 9% gestiegen. Der einstim- mige Entscheid für den Campus BZA hat sicher auch mit dieser Zufriedenheit und dem damit verbundenen Vertrauen zu tun. Zudem war die Rücklaufquote der Umfrage höchst erfreulich. Allen Teilnehmenden herzlichen Dank dafür! Nur mit einer hohen Beteiligung erhalten wir genügend aussa- gekräftige Resultate. Diese Umfrage dient nun als Grundlage für die Massnahmenpla- nung und Budgetierung der kommenden Strategieperiode. Bitte nehmen Sie auch in Zukunft an unse- ren Umfragen teil – insbesondere am Wirt- schaftsbarometer und an der Lohnumfrage. Peter Meier: Stark beschäftigt haben uns 2023 die Revisionen im Bildungsbereich. Sowohl in der Grundbildung als auch in der Weiterbildung sind wir in allen Berufen bei der Ausarbeitung oder Einführung der revi- dierten Bildungspläne voll auf Kurs. Einige sind bereits in Kraft getreten. Ein weiterer wegweisender Entscheid war die Bildung des Sekretariats von Agrotec Romandie, dem Zusammenschluss der Westschweizer Branchenfachverbände, am BZA. Die zentralisierte Sekretariats- und Kursadministration wird die RBF-Sekre- taria te stark entlasten und Synergien bei der Digitalisierung erlauben. Bernhard von Mühlenen: Dies ist auch ein weiterer Schritt zur intensiveren Zu- sammenarbeit mit der Romandie, wie wir es bereits an der DV, am VR und an der Miliz- und Sekretariatskonferenz vorgelebt haben. Ähnliche Synergieeffekte haben sich auch mit dem Stahlbauzentrum Schweiz (SZS) ergeben, seit dieses vor anderthalb Jah- ren als Untermieter in die AM Suisse-Ge- schäftsstelle in Zürich eingezogen ist. Ich hoffe, dass solche Beispiele Schule machen werden. Wenn sich etwa die Re- gionalverbände zu grösseren Einheiten zu- sammenschliessen, wird dies auch unser Milizsystem weiter entlasten. Peter Meier: Apropos Entlastung: Im April 2023 wurde die AM Suisse App eingeführt. Diese hat sich für mehrere Metallbaufirmen als Hilfsmittel fest etabliert. Sie ist auch für meinen Betrieb eine unverzichtbare Ent- lastung – und regelmässig kommen neue, nützliche Funktionen dazu. Was war dein persönliches Highlight, Bernhard? Bernhard von Mühlenen: Neben der Einführung der AM Suisse App und dem neuen LGAV waren unsere Berufsmeister- schaften, die SwissSkills Championships am BZA, mein emotionales Highlight. Und natürlich auch, dass mit Antoine Cottens an den EuroSkills ein am Bildungszentrum Aarberg ausgebildeter Mechaniker Europa- meister geworden ist. Peter Meier: Richten wir jetzt den Blick nach vorne, Bernhard. Wir müssen als Verband weiterhin transparent und offen kommunizieren und den Dialog mit unse- ren Mitgliedern führen. Welche Herausfor- derungen kommen auf uns zu? Bernhard von Mühlenen: Neben dem Fachkräftemangel und der Nachfolgepla- nung werden wir uns immer intensiver mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinanderset- zen müssen. Letzten Herbst wurde erstmals in der Schweiz ein Stück Stahl präsentiert, das dank sogenanntem «grünem Wasserstoff» ohne fossile Energiequellen klimaneutral hergestellt worden ist. Die Verfügbarkeit von praktisch CO2-neutralem Stahl und Aluminium wird unsere beiden Branchen nachhaltig verändern – die künftigen Pro- duktionschargen der neuen Werke wurden übrigens mehrheitlich bereits von der Fahr- zeug- und Maschinenindustrie aufgekauft – auch von Landtechnikkonzernen. Darum müssen wir das Thema Nachhal- tigkeit auch in der Öffentlichkeit aktiver kommunizieren. Dazu gehört unter ande- rem auch ESG: Environmental and Social Governance. Die ESG veranschaulicht das ökologische und soziale Verantwortungsbe- wusstsein einer Firma. Ich glaube, du wur- dest bereits damit konfrontiert, Peter? Peter Meier: Ja, vor Kurzem musste ich für mein Unternehmen erstmals einen ESG-Bericht einer Offerte beilegen. Ich denke, das wird auch in anderen Betrieben sehr bald zum geschäftlichen Alltag gehö- ren. Der AM Suisse wird dementsprechend auch Informationen über ESG verfassen. Bernhard von Mühlenen: Nachhaltigkeit umfasst ja nicht nur ökologische Faktoren. Sie ist auch für den Verband ein zentraler Punkt: Beispielsweise sind wir betreffend Nachfolgeregelung in allen Organen und Kommissionen aktiv. Ziel ist, den RBF-Vor- ständen und -Sekretariaten Dienstleistun- gen anzubieten, die sie entlasten. Peter Meier: Vielen Dank, Bernhard. Liebe AM Suisse-Mitglieder! Wir setzen uns weiterhin topmotiviert dafür ein, Rahmen- bedingungen sicherzustellen, die es Ihnen ermöglichen, agil, innovativ und wirtschaft- lich erfolgreich am Markt zu wirken. Wir freuen uns, in diesem Sinne gemeinsam mit Ihnen die Zukunft unserer Branchen zu sichern und aktiv zu gestalten. Das diesem Bericht zugrundeliegende Gespräch wurde als Video aufgezeichnet und auf unserer Website veröffentlicht. Hier gelangen Sie zum Video. AM Suisse | Jahresbericht 2023 5