des Landesverbandes Hamburg Für die Verbreitung des Rettungsgedankens und die Belange der DLRG in Hamburg setzte sich ins besondere Heinrich Gerlach, Mitglied der ersten Stunde, Gauschwimmwart und späteres Ehren- mitglied der DLRG, ein. Nach Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg über- nahm er das Amt des Werbewarts für Hamburg, Mecklenburg und Schleswig-Holstein. Er nahm insgesamt 187 Rettungsprüfungen in der Schaar- markt-Halle und in Hammerbrook ab. Seinen Be- mühungen war es zu verdanken, dass Mitglieder der Hamburger Schwimm-, Turn- und Ruderver- eine, darunter Carl Dönneke, Dr. Robert Golden- ring, Prof. Dr. Wolfgang Meyer, Arnold Pfeiffer und E. Rehder, Voranmeldungen für den Beitritt zur DLRG und die Vorarbeiten für die Gründungs- versammlung des Landesverbandes Hamburg vornahmen. Der Kreisvertreter des Deutschen Turnerbundes, Prof. W. Meyer, leitete die Gründungsveranstal- tung von 30 Personen am 29. April 1925 in der Klosterschule am Holzdamm. Diese verlief jedoch nicht so, wie es die Hauptakteure erwartet hat- ten. Das „Nordische Turnblatt“ vom 5. Mai 1925 berichtete: „Der Gauvertreter der Turner Arnold Pfeiffer musste sich bequemen, das Amt des 2. Vorsitzenden zu übernehmen mit dem Auftrag, sich sein ‚Kabinett‘ noch erst zu bilden. Ein Vor- stand konnte nicht gewählt werden. Wenn auch bei der Einrichtung des technischen Ausschus- ses eine solche Zurückhaltung zur praktischen Mitarbeit geübt werden sollte, wird kaum etwas Bedeutsameres vom Hamburgischen Landesver- band der DLRG zu erwarten sein. Das wäre be- dauerlich wegen der Sache und auch wegen des Rufes der Hamburger.“ Auf der Hauptversammlung am 28. Januar 1926 im Vereinshaus des Polizei-Sportvereins in der Bundesstraße wählten die Mitglieder sodann einen arbeitsfähigen Vorstand. Das Amt des re- präsentativen Vorsitzenden übernahm Polizeiprä- sident Dr. Hugo Campe, zweiter und geschäfts- führender Vorsitzender wurde Rektor a.D. Arnold Pfeiffer, Schriftführer und Pressewart Dr. Paul Dannmeyer, erster Schatzmeister Johannes Min- gramm, zweiter Schriftführer Lois George, zwei- ter Schatzmeister Dr. Robert Goldenring, Ärzt- licher Beirat Dr. Friedrich Lorentz. Vorsitzender des technischen Ausschusses, dem auch Heinrich Gerlach angehörte, war Georg Schmidt. Nachdem der neu gewählte Vorstand eine Satzung geschaffen hatte, widmete sich dieser der Erfüllung: die Bevölkerung vor dem Ertrinken schützen. Dazu kümmerte er sich unter anderem um die Einrichtung eines ständigen Rettungs- wachdienstes während der Sommermonate in den Hamburger Freibädern und an sonstigen stark besuchten Badeplätzen. Der noch junge Landesverband intensivierte zudem seine Zu- sammenarbeit mit Polizei, Feuerwehr und ande- ren Organisationen. Heinrich Gerlach übernahm 1926 die erste Ausbildung im Rettungsschwim- men bei der Feuerwehr. Diese blieb ein zentra- ler Unterstützer der DLRG Hamburg und führte regel mäßig Rettungsvorführungen durch, nahm Prüfungen ab und vermittelte den Lehrschein- anwärtern die nötigen Kenntnisse zu den wich- tigsten Rettungsgeräten. Einen großen Werbeeffekt in der breiten Öffent- lichkeitsarbeit brachten Rettungsvorführungen, die die DLRG ab 1927 regelmäßig gemeinsam mit Feuerwehr und Polizei im Eilbek-Kanal, an der Lombardsbrücke, am Reesendamm, im Stadt- parksee, beim Winterhuder Fährhaus und an an- deren Plätzen durchführte. Im Jahr 1928 gründe- ten etwa 60 aktive Beamte unter der Leitung von Max Gottschalk eine Schwimm- und Sportabtei- lung. Dieser war Anfang 1928 einer der ersten Schüler von Heinrich Gerlach. Wider Erwarten kamen die Mitglieder in den An- fangstagen der DLRG Hamburg aus den Kreisen der Turner oder Schwimmer. Sie waren in der Landesverband Hamburg 7