Wohnen und Betreuen Jahresbericht 23 | Lernwerk 50 unbegleitete Minderjährige aus dem Asylbereich werden in der Unterkunft betreut. Das Kochen als wichtiger Bestandteil der Tagesstruktur. RÜCKBLICK Wohnen und Betreuen Francesca Lepori, Betriebsleiterin Wohnen und Betreuen Sibylle Engl, Leiterin Administration Wohnen und Betreuen Seit Juli 2023 begleitet das Lernwerk 50 unbegleitete Minder- jährige aus dem Asylbereich (UMA) im Alter zwischen 14 und 18 Jahren. Die Jugendlichen, die ohne Begleitung erziehungs- berechtigter Personen in die Schweiz eingereist sind, stammen hauptsächlich aus Afghanistan. Die Unterbringung der UMA erfolgt in stationären Wohngruppen, in denen sie durch hierfür qualifizierte Mitarbeitende betreut werden – über das ganze Jahr hinweg an sieben Tagen die Woche rund um die Uhr. Der Fokus liegt darauf, diese jungen Menschen im Alltag zu unterstützen und ihnen die nötigen Fähigkeiten zu vermitteln, die es ihnen erlauben, eine eigenständige Zukunft aufzubauen. Ziel ist es, gemeinsam mit den Bezugspersonen Tagesstrukturen für sie zu schaffen und ihnen das Erlernen von Normen und Regeln in der Schweizer Gesellschaft zu ermöglichen. Dies umfasst die Vermittlung von Haushaltsführung, Pünktlichkeit in der Schule, Kochen, Waschen und anderen alltäglichen Aufgaben. Wenn sie die Unterkunft im Alter von 18 Jahren verlassen, ist das Ziel, dass sie in der Erwachsenenwelt Fuss fassen können. Ein strukturierter Tagesablauf, mit der Schule als zentralem Element, dient als Grundlage für Motivation und Entwicklung der UMA. Darüber hinaus unterstützt das Lernwerk sie dabei, sich in Vereinen zu vernetzen, oder bietet Jobmöglichkeiten und Praktika an, um ihre Selbstständig- keit und Integration zu fördern. Die Unterkunft trägt zu einer positiven Atmosphäre bei, und Rückzugs- orte bieten Raum für persönliche Entwicklung und Entspannung. Die Unterkunft dient auch als Informationszentrum, wo die UMA lernen, alltägliche Herausforderungen wie den öffentlichen Verkehr zu bewälti- gen und Möglichkeiten innerhalb des Bildungssystems zu erkunden. Die Betreuungspersonen erkennen die innere Anspannung, die diese jungen Menschen in ihrem Integrationsprozess erleben, und bereiten sie auf Stresssituationen vor. Darüber hinaus wird grosser Wert darauf gelegt, dass sie ihre Emotionen wahrnehmen und ausdrücken können. Die Unterkunft in Vogelsang ist ein Ort der Hoffnung, der Bildung und der Unterstützung, der dazu beiträgt, die Integration von UMA zu fördern und ihre Zukunftschancen zu verbessern. 17