TuWas | Juni - Oktober 2014 | 21 O bwohl es zahlreiche neue Sportar- ten gibt und die Konkurrenz vor al- lem im Bereich des Trendsports nicht nachlässt, hat das Radfahren seine Beliebtheit nicht verloren. In Ostwestfalen- Lippe und Umgebung gibt es zahlreiche Rad- routen für Tages- oder Wochentouren. Hier ei- ne Auswahl: Ein Ausflug an den Möhnesee lohnt sich im- mer. Der Möhnesee erstreckt sich mit seinen zwei sehr unterschiedlichen Seiten über gut 10 Kilometer durch das Möhnetal: Am nörd- lichen Ufer lockt die Gastronomie, auf der gegenüberliegenden Seite steht der Natur- schutz im Vordergrund. Für Radfahrer bietet die Gegend verschiedene Touren direkt am Ufer oder im entfernten Hinterland. Die 36 Kilometer lange ‚Große Möhnesee- Tour‘führtdurchWiesen,WälderundamWas- serentlang.DabeibietensichherrlicheAusbli- ckeüberdenMöhnesee,denArnsbergerWald und die Soester Börde. Die Rundtour kann an jeder Stelle beliebig gestartet werden. Einen kostenlosen Parkplatz zu finden ist auch nicht unmöglich, zum Beispiel im Hauptort Körbe- cke. Die Stecke verläuft über die Sperrmauer, ruhige Wirtschafts- und Radwege. Von Wilhelmsruh aus führt die Tour über die Forststraße Richtung Norden. Wem es dort nicht anstrengend genug ist, der kann ei- ne alternative Strecke über Waldwege neh- men, mit einigen ‚knackigen‘ Steigungen. Aber auch, wer die scheinbar einfachere Rou- te wählt, muss auf der Forststraße circa 1,3 Ki- lometer bergan. Doch wer sich hoch gequält hat, den erwartet natürlich auch eine tolle Abfahrt. Und schließlich ist der See auch wie- der da. Weit gefehlt also die Annahme, wenn manumeinenSeeradelt,mussesjaflachsein. Wer lieber ausschließlich direkt am See ent- lang radeln möchte, der kann die 22 Kilome- ter lange ‚Möhnesee Ufer-Tour‘ in Angriff neh- men. Sie gilt als familienfreundlich und flach, also für Jedermann zu genießen. Dabei pas- siertmanauchdieKanzelbrücke,welchealsei- ne der schönsten Steinbrücken Deutschlands gilt und einen guten Blick in das Naturschutz- gebietMöhneauebietet.Derdortangrenzen- de ‚Info-Pfad Möhneaue – Völlinghausen‘ er- klärt an 12 Info-Stationen auf einem 2,4 km langen Weg – ausschließlich für Fußgänger und Radfahrer - die ökologischen und kultur- historischen Besonderheiten des Gebietes. Für kürzere Touren bieten sich auch die 25 Ki- lometer lange ‚Haarstrang-Tour‘, die ‚Sperr- mauer-Tour‘(14km),oderdieTour‚Kanzelbrü- cke‘ (16 km) an. Für ein wenig Bildung neben- her, können die ‚Historische Rad-Route‘ oder die ‚Kulinarische Reise‘ gewählt werden. Ins- gesamt sind die Strecken gut beschildert und auch ohne eigene Karte zu meistern. Abküh- len in einer der zahlreichen Einkehrmöglich- keiten oder natürlich dem kühlen Nass des Sees ist vielfach möglich und tut immer wie- der gut. Etwas weiter süd-östlich eignet sich der ‚Wer- ratal-Radweg‘ für eine längere Tour. Auf etwa 306 Kilometern geht es von den Quellen am RennsteigdesThüringerWaldesbisnachHan- noversch Münden, wo sich Werra und Fulda zur Weser vereinen. Dabei radelt man durch abwechslungsreiche Landschaften vom Thü- ringer Wald und der Rhön, durch das Werra- bergland, Hainich, Meißner und den Kaufun- ger Wald. Praktisch dabei: Wer nur in die eine Richtung radelt, startet auf 830 Metern über dem Meeresspiegel. Das Ziel liegt dann nur noch 130 Meter hoch. Man macht dabei mal eben 700 negative Höhenmeter – es geht al- so ein ganzes Stück bergab. Nach rund 285 Kilometern erreicht man Wit- zenhausen. Die Stadt macht allerdings nicht mit ihren Witzen auf sich aufmerksam, sondern durch ihre Kirschen: Jährlich in der ersten Maiwo- che verwandelt sich die Gegend in eine wei- ße Landschaft. Immer unter den wachsamen Blicken der Kirschenkönigin. Insgesamt wur- dedasWerrataldurchdieSalzvorkommenge- prägt.PassenddazukanneinBesuchimErleb- nisbergwerk Merkers eingeplant werden. Ein besonderesHighlightdortsinddieMountain- bike-Touren. In 500 bis 800 Metern Tiefe kann die Untertagewelt per Fahrrad erkundet wer- den. Im Februar fand dort auch der 8. Kristall- marathon-Untertage statt. Am Ziel in Hann. Münden kann die Tour über den ‚Weser-Radweg‘ in Richtung Meer oder den ‚Fulda-Radweg‘ ins Hessische Bergland fortgesetzt werden. Für einen Wochenendausflug, mit nicht allzu weiter Anfahrt, bietet Rheinhessen wunder- bare Abwechslung zwischen Rhein und Wein- bergen. Es lässt sich also überwiegend flach am Ufer des Flusses entlang fahren, aber auch über kurze und knackige, oder längere An- stiege. Möglich ist auch ein Abstecher in die Aktiv in Ostwestfalen. OWLtext:lenaBökenhans|Fotooben:Teutoburgerwaldtourismusowlgmbh|Fotounten:ProWitzenhausengmbh witzenhausen