156 DAS EINMALEINS DER IMMOBILIEN-INVESTITION LAGE, LAGE, LAGE… ! DER MYTHOS VON DER „GUTEN LAGE“ Hüten Sie sich vor dem weitverbreiteten Fehler, die gute Lage mit der guten Adresse, im Sinne von Prestige-Adresse, gleichzusetzen. Oder mit der angesagten Trendlage, auf die sich aktuell die gesamte Anlegerherde stürzt. Meiden Sie etablierte Prestige-Adressen genauso wie Trendla gen. Beide sind in der Regel unverhältnismäßig teuer. Am Kurfürstendamm, an der Elbchaussee, an der Königsallee werden Sie wunderschöne Immobilien finden, aber keine, die anspruchsvolle Rendite-Ziele erfüllen werden. Wenn wir fragen, was eine gute Lage ist, müssen wir zuvor die Frage stellen: FÜR WEN? Um welche Ziele geht es? Gut ist relativ. Die Königsallee mag gut für die repräsentativen Ansprüche eines „Königs“ sein, der gewiss schon ein großes Vermögen besitzt. Für Sie als Privatanleger, der erst noch Vermögen aufbauen möchte, sind ganz an dere Lagen gut. In altehrwürdigen Prestige-Lagen erwerben Leute Immobilien, die bereits über finanzielle Unabhängigkeit verfügen und keinen großen Antrieb mehr besitzen, besonders lukrativ zu investieren. Solchen An legern geht es vorrangig nicht mehr darum, laufende Einnahmen zu er zielenundAufwärtspotenzialezunutzen,sondern darum, Abwärtsrisiken zu minimieren. Ihr Hauptanliegen ist es, ihr Vermögen inflationsgeschützt zu parken. Tatsächlich schwanken die Immobilienpreise in den teuren 1A-Lagen weniger stark: Auch in schwierigen Zeiten bzw. im Rahmen normaler zyklischer Tiefs werden die heutigen Spitzenadressen im Ver hältnis zu anderen Lagen üblicherweise die teuersten der Stadt blei ben. Wenn Sie dort zur richtigen Zeit eine Immobilie erwerben, können Sie durchaus auch in 1A-Lagen Wertzuwächse erzielen. Jedoch werden diese Zuwächse, prozentual gesehen, dort nie so groß sein, wie in den weniger elitären Lagen. Und was die Rendite aus laufenden Einnahmen anbelangt, sind die absoluten Top-Lagen ohnehin völlig uninteressant. Ähnlich verhält es sich in den momentanen Trendlagen. Gemeint sind La gen, die für längere Zeit überhaupt nicht beliebt, sondern unterbewertet #94