157TEIL II - JEDE ROSE HAT IHRE DORNEN waren, die dann aber entdeckt bzw. wiederentdeckt wurden. Ab diesem Moment werden solche Lagen regelmäßig als Geheimtipp gehandelt, und zwar solange, bis auch der letzte potenzielle Immobilienkäufer hin- ter vorgehaltener Hand oder in irgendwelchen Geheimtipp-Medien da- von gehört oder gelesen hat. Wenn eine große Käuferherde eine Lage für sich vereinnahmt und zu einem neuen Boom-Standort macht, steigen die Immobilienpreise dort oft innerhalb kurzer Zeit auf ein völlig unrentables Niveau. Kurz bedeutet in der Immobilienbranche immer noch ein, zwei, drei Jahre. Alle kaufen dann dort, weil alle dort kaufen. Am Ende des Trends sind es meist noch die Eigennutzer, die die Preise auf den letzten Gipfel treiben. Man gönnt sich ja sonst nichts und möchte unbedingt im angesagten Szene-Kiez dabei sein. An diesem Punkt angekommen, sind die Renditen und die Aufwärtspotenziale am Tiefpunkt und die Absturzrisiken enorm hoch. Meiden Sie elitäre 1A-Lagen und aktuelle Trendlagen. Dies sind keine guten Lagen für ertragsorientierte Kapitalanleger, die bereits ab dem Tag des Immobilienkaufs hohe laufende Einnahmen er- zielen wollen. Und es sind auch keine guten Lagen für Eigenheimkäufer, die ihren Mieterstatus unter anderem deshalb verlassen wollen, um mit einem Eigenheim auch wirtschaftlich besser dazustehen als vorher. In B- und C-Lagen finden Sie das beste Preis-Leistungsverhältnis. Für wirtschaftlich denkende Immobilienkäufer sind dies die guten La- gen. In gutbürgerlichen, zentralen B-Lagen und den etwas einfacheren C-Lagen leben 70% bis 80% der Bevölkerung, also die überwiegende Mehrheit. Der Rest wohnt an exotischen Extrem-Standorten, in elitären A- oder in schwachen D-Lagen, die beide für vernünftige Immobiliener- werber uninteressant sind. >#G3 / #G4 Im breiten Mittelfeld der B- und C-Lagen gibt es auf Dauer die stabil- ste Nachfrage nach Wohnraum und das attraktivste Angebot an lukra- tiven Kaufgelegenheiten. Diese Lagen bedecken den größten Teil unser- er Städte und Gemeinden und beginnen gleich in der zweiten Reihe, oft nur 100m-Luftlinie neben den Prestige-Adressen.