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THE SOPHOMORE – ePaper 1 – 150

THE SOPHOMorE | 31 „SCHLAG- FERTIG- KEIT IST ET- WAS AUF DAS MAN ERST 24 STUNDEN SPÄTER KOMMT“, hat schon Mark Twain gesagt. Und die meisten von uns ken- nen das nur zu gut: Ein Typ lässt einen dummen Kommentar ab und uns fällt einfach nichts Ver- nichtendes ein, was man sagen könnte. Diese eine Tussi belei- digt einen und alles was einem einfällt ist ein leises „selber...“ Erst Zuhause im Treppenhaus kommt einem dann eine passende Antwort in den Sinn und man ärgert sich schwarz, dass dieser Geistes- blitz nicht früher das Licht der Welt erblickt hat. Manchmal ist es auch so, dass man im richtigen Moment etwas Gutes parat hatte. Dann erzählt man seinen Freunden ganz stolz von seinem Er- folgserlebnis und sagt sowas wie: „…und dann hab ich gesagt (bitte Entsprechendes einsetzen)!“ Man fühlt sich dann für ein paar Minuten groß, dann kommt der ernüchternde Moment: „OH MANN! Wieso hab ich nicht das und das ge- sagt?! Das wäre so viel besser gewesen!“ Schlagfertigkeit hilft uns aus peinlichen Situati- onen heraus, wichtig ist jedoch, andere nicht zu verletzen, sondern immer etwas Ironie im Un- terton zu behalten und alles eher auf die lockere Schulter zu nehmen. Viele sehen Schlagfertigkeit als ein Schwert an, mit dem man andere blamie- ren und in vernichtende Situationen bringen kann. Doch pure Gehässigkeit führt auf Dauer nur zu einem: Man hat schnell keine Freunde mehr. Mag sein, dass die blöde Kuh aus der Mon- tagmorgen-Vorlesung richtig fies war, doch es ihr gleichzutun, macht keinen beliebter. Nimm ihr mit einem witzigen Kommentar oder einem direkt auf ihre Gehässigkeit anspielenden Kom- mentar lieber den Wind aus den Segeln. Manchmal, das muss man aber auch mal ganz ehrlich sagen, hilft auch die größte und beste schlagfertige Antwort nicht. Manchen Men- schen ist nun mal einfach nicht mehr zu helfen. Das muss man dann einfach für sich akzeptie- ren. Man hofft dann vielleicht, dass diese Leute eines Tages auf ihr Leben zurückblicken und sich denken: „Ach wär ich doch nicht so ein Arsch gewesen!“ Im Besten Falle, drehst du dich um und gehst einfach. Da man aber nicht immer vor seinen Problemen weglaufen kann, hier ein paar Tipps: Ein Beispiel: In der Pause kippst du vor allen Leuten eine offene Flasche Wasser um und der gesamte Inhalt verbreitet sich über den Tisch. Die Zicke gegenüber fragt mit angewidertem Gesichtsausdruck herablassend: „Ist das bei dir etwa üblich?“ Besser als: „Nein, aber die Flasche hat sich vor deiner hässlichen Fresse erschreckt“ ist: „Normalerweise stoße ich mehrere um, aber heute war wohl nicht mein Tag“ oder gleich direkt „Was bezweckst du mit dieser sinnlosen Frage?“ Besonders Letzteres nimmt dem Gegenüber oft erst einmal den Wind aus den Segeln. Was kann man darauf schon antworten, das einen nicht wie ein Arschloch aussehen lässt. „Ich fand‘s… witzig?“ hilft dann auch nicht mehr weiter. Wenn sich der Angreifer nicht von dieser Überzeugung abbringen oder verunsichern lässt, konfrontiere ihn doch am besten mit einem direktem „War- um? Was ist daran lustig?“Ich habe schon die gehässigsten, selbstsichersten Leute unter dieser Frage in sich zusammenschrumpfen sehen. Fakt ist: Schlagfertigkeit lässt sich lernen. Wer jetzt dasitzt und sich denkt, er sei ein hoffnungs- loser Fall , soll nur mal das Wort „Schlagfertig- keit“ googlen und schon springen unzählige In- ternetseiten auf, die sich nur dem Ziel widmen, solchen Leuten das Schlagfertigsein zu lehren. Schnelles Denkvermögen und etwas Fantasie sind der Schlüssel zum Erfolg. DIE UNGELÖSTEN FRAGEN DES LEBENS TEIL 1: SCHLAG Wieso fällt uns immer erst hinterher ein, was wir hätten sagen können? FERTIGKEIT Foto: www.JenaFoto24.de / pixelio.de

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