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Palme 26

Zur Traditionspflege in der Panzertruppe Gedanken von Hptm Karte, S 2 Offizier Aufgrund der Neuausrichtung des Tages der Panzertruppe und des Volkstrauertages, ist die alte Debatte um die Traditionspflege in der Panzertruppe wiederaufgeflammt. Mit diesem Ar- tikel möchte ich einige Gedanken in die Diskussion einbringen, die nach meinem Empfinden, viele Offiziere der jüngeren Generation berühren. Als ich 2004 meine Offiziersausbildung begann, habe ich oftmals mit meinen Jahrgangs-Ka- meraden die vielen Devotionalien betrachtet, die von alten Soldatengenerationen zusammen- getragen wurden. Wie sich viele noch erinnern werden, war damals noch jeder Hörsaal der Panzertruppenschule einem Traditionsverband zugeordnet. Diese Anschauungs- und Erinne- rungsstücke aus den vergangenen Kriegen waren für uns immer Ansporn und Auslöser zum Nachdenken. Jedem von uns war jederzeit bewusst, für welches verbrecherische Regime die Wehrmacht gekämpft hat und dass viele Soldaten sich auch an den Verbrechen dieses Regi- mes beteiligt haben. Trotzdem empfanden wir eine unendliche Hochachtung vor den militäri- schen Leistungen und für die Opfer, die von dieser Truppe erbracht wurden. Es war uns dabei immer klar, dass sich die Vorbildfunktion eines Soldaten nicht allein an seinen Leistungen im Gefecht bemessen lässt, sondern die gesamte Person betrachtet werden und sein Handeln dabei rechtmäßig gewesen sein muss. Denn jede Vorbildfunktion verliert ihren Wert, wenn das erfolgreiche Handeln im Gefecht durch Verbrechen an anderer Stelle in den Schatten ge- stellt wird. Diese Erkenntnis ist in der Bundeswehr inzwischen eine Selbstverständlichkeit und steht einer selbstbewussten Traditionspflege nicht im Wege. Für uns junge Offiziersanwärter waren diese alten Soldaten, die sich hundertfach im Gefecht bewährt hatten der Maßstab, an dem man sich als junger Panzermann orientieren konnte, da selbst heute die Leistungsfähig- keit der deutschen Panzertruppe im Zweiten Weltkrieg nicht in Frage gestellt werden kann. Junge Soldaten brauchen klare Vorbilder, denen sie nacheifern können, um das Beste aus sich selbst herauszuholen. Für einen Offizier ist die größte und schwerste Bewährungsprobe die Bewährung als Führer im Gefecht. Die ist der Kristallisationspunkt in dem alle Anforderun- gen an ihn zusammenkommen. Eine alltagstaugliche und brauchbare Traditionspflege muss diesen Anforderungen Rechnung tragen und den jungen Soldaten entsprechende Vorbilder anbieten. Durch diese Vorbilder werden die zeitlosen soldatischen Tugenden wie Tapferkeit, Selbstlosigkeit und Treue greifbar. Diese Vorbilder sind in unserer heutigen Zeit um so wert- voller, da der allergrößte Teil von uns jungen Soldaten niemals wirkliche Entbehrungen und Leid erfahren musste und darum die geistige Auseinandersetzung mit menschlichen Extrem- situationen die einzige Möglichkeit für uns ist, sich wenigstens ansatzweise auf die Anforde- rungen an einen Führer im Gefecht vorzubereiten. P a n z e r b a t a illon 33 - Neustadt a. R b g e . e . V . P a n z e r b a t a illon 33 - Neustadt a. R b g e . e . V . 25

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