P a n z e r b a t a illon 33 - Neustadt a. R b g e . e . V . P a n z e r b a t a illon 33 - Neustadt a. R b g e . e . V . Die drei Säulen die offiziell, neben den rein handwerklich militärischen Tugenden, die Traditi- on der Bundeswehr begründen, also die preußischen Heeresreformer während der Befrei- ungskriege gegen Napoleon, der militärische Widerstand gegen Adolf Hitler und die Bundes- wehr selbst, können diese Anforderungen nicht erfüllen und bleiben bis heute sehr blass. Die Gründe hierfür liegen auf der Hand: Die preußischen Heeresreformer und der militärische Wi- derstand im Dritten Reich betreffen absolute Ausnahmesituationen, wie sie einmal in hundert Jahren vorkommen. Sowohl die grundlegende Reform einer gescheiterten Armee, als auch der Widerstand gegen einen verbrecherischen Diktator sind keine geeigneten Vorbilder, aus denen sich im Dienstalltag Inspiration und Ansporn für die eigene Tätigkeit als Soldat ziehen lassen. Bei aller Hochachtung vor dem Wirken dieser Männer sind die Überschneidungen mit den eigenen Tätigkeiten zu gering, ihre Vorbildwirkung bleibt abstrakt. Die Bundeswehr als Armee des Kalten Krieges ist selbstverständlicher Teil unserer Tradition. Jedoch entfaltet diese Epoche alleine aufgrund der Tatsache, dass diese Bundeswehr sich niemals im Gefecht bewähren musste, nur wenig Kraft. Seit dem Wandel der Bundeswehr zur Einsatzarmee hat sich hier schon vieles geändert. Insbesondere der Einsatz in Afghanis- tan und die dort teils heftigen Gefechte haben konkrete Vorbilder hervorgebracht, die vorge- vorgelebt haben, was es heißt Soldat zu sein und auch im Alltag als Versinnbildlichung unse- rer eigenen Tradition hilfreich sind. Jedoch wird sich trotzdem auch in den kommenden Jah- ren der Rückgriff auf die Zeit vor der Bundeswehr nicht vermeidbar sein. Zum einen, weil die Intensität der Gefechte damals und heute nicht vergleichbar ist und die soldatischen Leis- tungen der Weltkriege nicht verblassen werden. Zum anderen, weil speziell die Panzertruppe, mit Ausnahme des Einmarschs im Kosovo 1999, noch nie in ihrer originären Rolle im Ein- satz war und somit für einen jungen Panzersoldaten kein anderer Rückgriff außer auf den Zweiten Weltkriege möglich ist, wenn er nach Vorbildern sucht, die sich als Panzersoldaten im Gefecht bewährt haben. Der gültige Traditionserlass lässt es eindeutig zu, dass militärische Leistungen und Erfahrun- gen der Vergangenheit entsprechend gewürdigt werden und lässt die Verantwortung der Tra- ditionspflege grundsätzlich in der Verantwortung der Einheitsführer. Es ist jedoch zu beobach- ten, dass jeder Bezug auf die Wehrmacht von vielen Offizieren sofort als kritisch betrachtet wird und man um diesen Teil unserer Geschichte im vorauseilenden Gehorsam einen großen Bogen macht, oder aber sich bewusst distanziert. Für mich verdeutlicht sich dieser Prozess am deutlichsten an der alten Panzertruppenschule. Wo 2004 jeder Hörsaal einen Traditions- verband besaß, in den Fluren liebevoll Panzermodelle ausgestellt waren und im Lehrgruppen- gebäude eine 3,7cm Pak neben den Wappen aller schweren Panzerabteilungen des Krieges stand und man als junger Soldat die Verbundenheit mit der eigenen Geschichte und dem Beruf deutlich gespürt hat, herrscht jetzt gähnende Leere. Hier haben, wie an vielen Orten in 26