Verstehen, was wir sehen von Friederike Mutzl Im Berufsbegleitenden Angebot »Zeichenkurs« lernten Teilnehmer verschiedene Arten des Zeichnens. Menschen mit Behinderung sollen die Möglichkeit haben, ihre Persönlichkeit, ihre Begabungen und ihre Kreativität zu entfalten. Das nennt man Inklusion und ist für uns schon lange selbstverständlich. So gibt es ausdrucksstarke Kunstwerke von Menschen mit Behinderung, die eine eigene Bildersprache gefunden haben. Doch was bisher fehlte, war das klassische Zeichnen. Für diese Art des Zeichnens gibt es Regeln. Man lernt sie wie die das ABC, um schrei ben zu können oder die Noten, bevor man eine Melodie spielen kann. Zu diesen Regeln gehören die Grundformen (Kreis, Dreieck, Viereck), der Farbkreis, Licht und Schatten und - besonders schwierig - die Perspektive. Meine Idee war nun, nicht nur die Worte, sondern auch den Inhalt in leichte Sprache zu übertragen, um so Menschen mit geis- tiger Behinderung den Weg zur Kunst zu ermöglichen. Und wo könnte man solch eine Idee besser umsetzen, als im Berufsbildungsbereich? 43 Bübinger Werke Soziale Verantwortung übernehmen