219TEIL III - DIE VERMIETETE ANLAGEIMMOBILIE legerklientel ohnehin nur ein willkommener Zusatznutzen, aber keine Grundvoraussetzung für die Investition. Anleger der Renditekategorie 4 sind es gewohnt, wegen des nie- drigen Cashlows dieser Objekte einen höheren Eigenkapital-Anteil einbringen zu müssen und von den Segnungen des Hebelefektes al- lenfalls in geringem Maße zu proitieren. Sie sind sogar bereit (und in der Lage), in den Anfangsjahren mit dem erheblichen Risiko zu leben, eigenes Geld für Zins und Tilgung ihrer kleineren Darlehen zuschießen zu müs- sen. Bei den hohen Kaufpreis-Faktoren beinhaltet die Ist-Mieteinnahme eigentlich keine Reserven für eventuelle Mietausfälle. Der praktische Vorteil an Immobilien der renditeschwachen Ka- tegorie 4 ist der, dass immer ein großes Angebot zur Verfügung steht. Zumindest Objekte ab Faktor 24- / 25-fach aufwärts sind ziemlich be- quem zu inden, ohne dass man weite Wege dafür gehen muss. Dessen ungeachtet gibt es auch in Kategorie 4 in wirtschaftlicher Hinsicht im- mer bessere und schlechtere Objekte. Auch hier verlangt jeder Verkäu- fer, was er will >#36. Mit etwas Immobilienwissen wäre es auch hier möglich, ohne riesigen Mehraufwand zumindest die besseren Immobi- lien zu erwerben. Gleichwohl richtet sich dieses Buch vorrangig an Anleger, die höhere Er- wartungen an eine Anlageimmobilie haben, bzw. haben müssen. Deshalb werden wir uns im weiteren Verlauf des Buches bis auf die noch folgende Bierdeckel-Kalkulation eines Beispielobjektes (>#141) nicht eingehender mit Renditekategorie 4 befassen. Eines noch: Leider landen sehr viele Anleger, die eigentlich nicht dorthin gehören, bei Renditekategorie 4. Sie sind nicht von Haus aus vermögend und verlieren oft wesentliche Teile ihrer Ersparnisse indem sie, ange- steckt von der Euphorie der Anlegerherde, in überteuerte Geheimtipp- Trendlage-Immobilien investieren. Es würde mich freuen, wenn dieses Buch dazu beiträgt, dass künftig weniger Anleger, die eigentlich auf zu- verlässige Einnahmen angewiesen sind, in diese Falle tappen.