223TEIL III - DIE VERMIETETE ANLAGEIMMOBILIE Für interessantere Objekte, die nach der Vorauswahlphase noch für mich in Frage kommen, mache ich mir eine schnelle Bierdeckel-Kalku- lation. Diese Methode der ersten, überschlägigen Berechnung kennen Sie schon aus der Zweiten Trumpfkarte. Mithilfe der Bierdeckel erfährt man ohne viel Aufwand genug über die Ertragskraft einer Immobilie, um entscheiden zu können, welches Immobilienangebot nun doch im Pa- pierkorb landet, welches man erst einmal zur Seite legt und welches di- rekt die nächste Runde erreicht. Zur Seite lege ich die Angebote, die mir ganz interessant aber noch zu teuer erscheinen, sodass ich erst einmal abwarte, ob nicht nach eini- gen Wochen ein aktualisiertes Angebot mit gesenktem Kaufpreis bei mir ankommt. Jede Investition in der großen Welt der Immobilie führt uns durch eine Parallelwelt voll kleiner Zahlen. Die Amerikaner haben dafür das Motto: Do the math, and the math will tell you what to do. Auf Deutsch in etwa: Beschäftigen Sie sich mit den Zahlen und die Zahlen werden Ihnen sa- gen, was zu tun ist (Anm.: oder was nicht). Nachfolgend werden sieben Beispielobjekte innerhalb der Rendi- tekategorien 1 bis 4 vorgestellt. Alle Beispiele basieren auf konkreten Immobilienangeboten, die mir bei der Erstellung des Buchmanuskripts vorlagen. Allerdings habe ich die Zahlen teilweise etwas geglättet. Gele- gentlich habe ich sie auch modifiziert, wenn es dabei half, einen Sachver- halt deutlicher herauszuarbeiten, auf den ich Sie aufmerksam machen möchte. Für die Kaufpreisvolumen habe ich absichtlich eine große Spannweite zwischen 40.000€ und 1 Million gewählt. Im einen Fall benötigen Sie lediglich 10.000€ Eigenkapital im anderen rund 250.000€. An diesen beiden Beispielen lässt sich gut nachvollziehen, dass die Prinzipien nach denen man die Ertragskraft von Anlageimmobilien beurteilt völlig unabhängig von der Kaufpreishöhe sind. Es geht um Renditen in Pro- zent, nicht um absolute Eurobeträge.