Vorbemerkung Das Rad-Schiene-System eignet sich wie kein anderes Verkehrssystem, Menschen und Güter über große Entfernungen sicher, schnell und unter Schonung der Umweltressourcen zu transportieren. Dieser Vorteil des Eisenbahnsystems muss jedoch durch Anstrengungen ergänzt werden, örtliche Lärmkonflikte zu lösen, die durch die hohe Transportdichte auf bestimmten Strecken hervorgerufen werden. Die Entwicklung des Schienennetzes wurde vor mehr als 175 Jahren begon- nen, um durch verkehrstechnische Erschließung die industrielle Entwick- lung zu fördern. Hierzu wurden die Trassen in die Zentren der Städte geführt; auch heute noch ein entscheidender verkehrlicher Vorteil. In Folge der Bevölkerungsentwicklung und des steigenden Bedarfs an Wohn- raum hat sich die Besiedlungsdichte auch in der Nachbarschaft der Eisen- bahnstrecken erhöht. Verkehrslärm wird derzeit insbesondere in den Nachtstunden signifikant von den verkehrenden Güterzügen bestimmt. Der Lärmschutz an der Schiene und am Fahrzeug trägt auch zur Akzeptanz des verkehrspolitischen Ziels bei, die Schiene im Wettbewerb zwischen den Verkehrsträgern zu stärken und so mehr Verkehr auf die Schiene zu verlagern. Die Bundesregierung will deshalb, wie die Deutsche Bahn AG, den Lärm- schutz ausweiten und im Schienenverkehr die Lärmbelastung auf der Basis des Jahres 2008 bis zum Jahr 2020 um 50 Prozent mindern. Mit der Gesamtkonzeption für die Lärmsanierung an bestehenden Schie- nenwegen der Eisenbahnen des Bundes liegt ein Überblick über die aktu- ellen Lärmemissionen und über den Gesamtbedarf der Lärmsanierung vor. Auf dieser umfassenden Vergleichsbasis erfolgt eine Priorisierung, die eine hohe Wirksamkeit ausgedrückt in der jeweils erreichbaren Lärmminderung und der Anzahl der damit zu schützenden Anwohner gewährleistet. Rechtliche und programmatische Grundlagen 93